Während das knöcherne Skelett für die Stabilität des Fußes sorgt, stellen die Weichteile, insbesondere die Bandstrukturen und Sehnenelemente, die dynamischen Elemente für die Funktion des Fußes dar. Bei Verletzungen von Bändern kommt es häufig zu Instabilitäten und Fehlstellungen des Fußes. Dies führt mittelfristig häufig zu Abnützungen der Gelenke, insbesondere des oberen und unteren Sprunggelenks. Die klassischen Leitsyndrom dieser Erkrankungen sind Schmerzen, Schwellungen und Instabilitätsgefühle. Häufig treten sekundär als Folge dieser Schmerzen Fehlstellungen des gesamten Fußes mit der Bildung von Überlastungsreaktionen der Haut in Form von Schwielen auf.
Details
In der Sprunggelenks- bzw Fußregion gibt es eine Vielzahl wichtiger Sehnenstrukturen, die für die regelrechte Funktion des Fußes verantwortlich sind. Bei Ausfall bzw Riß dieser wichtigen anatomischen Leitstrukturen können schwerwiegende Funktionsaufälle resultieren, die ein normales Gehen praktisch unmöglich machen. Es gilt in diesen Fällen eine genaue Bestandserhebung vorzunehmen um Folgeschäden möglichst zu vermeiden. Häufig kann durch eine Ersatzoperation der fehlenden bzw nicht funktionstüchtigen Struktur eine gute Korrekturmöglichkeit, die allfällige Spätschäden verhindern kann.
Gerade bei sportlichen Patienten kann es durch Sportverletzungen oder durch reine Überlastungen zu Knorpelläsionen kommen. Durch die Verletzung der Knorpelschicht kommt es zu einem Einströmen von Gelenksflüssigkeit auf den darunterliegenden Knochen, welcher wiederum reaktive Veränderungen zeigt. Dies führt einerseits zu schmerzhaften Gelenksveränderungen, andererseits auch zu degenerativen Veränderungen bis hin zu Arthrosen. Prädisponierend können Achsfehlstellungen sein, die solche Überlastungsschäden begünstigen.
Gelenkserhaltende Achskorrektur
Bei degenerativen Veränderungen (Arthrosen) der Fußgelenke stellen Versteifungsoperationen (Arthrodesen bzw Fusionen) eine häufig angewandte Technik dar. Kunstgelenke wie an anderen Körperregionen finden nur am oberen Sprunggelenk ihre Anwendung. Kunstgelenke des Großzehens oder der Grundgelenke der Langzehen haben aufgrund hoher Lockerungsraten keine Bedeutung mehr. Bei der Versteifung von Fußgelenken ist eine achsgerechte Ausrichtung der zu verteifenden Gelenkspartner unerläßlich. Nach einer Versteifung ist von einer knöchernen Heilungsphase von 10-12 Wochen auszugehen, bis auch eine für sportliche Aktivitäten notwendige Stabilität besteht. Je nach Region ist dabei eine Gipsversorgung bzw Versorgung mittels Verbandsschuhen notwendig. Versteifungen sollten erst nach einer genauen Abklärung durch den Spezialisten und dem Scheitern konservativer Therapieversuche (Schuhzurichtung, Physiotherapie, Infiltrationen,...) durchgeführt werden. Häufig sind mehrere Gelenke betroffen, sodaß je nach Beschwerdebild teilweise auch weitere Gelenke behandelt werden müssen. Nicht selten sind auch Zusatzoperationen wie Sehnenverlängerungen, Sehnentransfers oder bzw. Osteotomien notwendig. Zu den häufigsten Ursachen zählen posttraumtische Situationen (Knochenbrüche), Achsfehlstellungen bzw. wie Klumpfußresiduen oder rheumatische Erkrankungen.
Sprunggelenksersatz, Kunstgelenk OSG, Künstliches Sprunggelenk - Prothetische Chirurgie
Arthroskopische Operationen am Fuß nehmen immer größeren Raum in der modernen fußchirurgischen Behandlung ein, da nur über kleine Portale mittels kleiner Instrumente gearbeitet wird und somit ein minimales Weichteiltrauma chirurgischerseits gesetzt wird. Dies bietet den Vorteil, daß postoperative Wundprobleme extrem selten sind, die Rehabilitationsphase deutlich verkürzt wird und vor allem das postoperative Schwell- und Schmerzlevel stark gesenkt werden kann.
Alle Gelenke der unteren Extremität sind von ihrer Funktionsweise auf eine achsgerechte Position ausgewiesen. Bestehen Fehlstellungen, ist diese Situation nicht gegeben und es entstehen durch Fehlbelastungen häufig frühzeitige Abnützungen (Arthrosen). Auch bei asymmetrischer Abnützung kommt es durch den einseitigen Höhenverlust zu einer Fehlstellung, die die schmerzhaft Situation verschlechtert. Somit entsteht hierdurch oft ein ohne operative Maßnahmen nicht zu durchbrechender Teufelskreis. Bei einigen angeborenen Erkrankungen des Bewegungsapparates besteht bereits bei Geburt eine Fehlstellung, die eine regelrechte Gelenksfunktion nicht ermöglicht und langfristig zu schmerzhaften Fehlstellungen und auch Arthrosen führen. Bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates, v.a. auch neurologischen Erkrankungen kommt es erst im Laufe der Zeit zu zunehmenden Fehlstellungen, die die Gelenksfunktion stark beeinträchtigen und zu Dauerschädigungen führen können. Wird rechtzeitig eine Stellungskorrektur durchgeführt, ist eine regelrechte Belastungssituation wieder gegeben und der Prozeß der fortschreitenden Degeneration kann gestoppt werden. Eine frühzeitige Vorstellung beim Orthopäden ist daher unbedingt zu empfehlen. Eine Besonderheit stellt die Behandlung asymmetrischer Arthrosen (Abnützungen) der Gelenke der unteren Extremität mittels Korrekturosteotomien dar. Dabei kann durch eine leichte Überkorrektur in die Gegenrichtung, der abgenützte Gelenksbereich entlastet werden. Dadurch sind die Schmerzen in aller Regel auch mittel- bis langfristig gut in den Griff zu bekommen.
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