Gerade an Fuß- und Sprunggelenk kann es bei Ausfall oder Verlust einer Sehne bzw eines Muskels zu einer erheblichen funktionellen Beeinträchtigung kommen. Auch bei Läsion eines Nerven können durch den Funktionsausfall der von diesem Nerven versorgten Muskeln erhebliche Defizite entstehen. Durch eine Vielzahl unterschiedlicher Muskeln bzw Sehnen lassen sich sowohl an der Hand/Unterarm, aber vor allem an Fuß und Sprunggelenk erhebliche Verbesserungen der Funktion erzielen.
Am häufigsten ist hierbei sicherlich der Ersatz der fehlenden Fußhebermuskeln durch den Tibialis posterior Muskel zu nennen. Dadurch läßt sich auf jeden Fall eine gute Teilfunktion wieder erreichen.
Auch andere Muskeln bzw Muskelgruppen, die keine regelrechte Funktion mehr zeigen, lassen sich durch Ersatzoperationen in ihrer Funktion verbessern.
Bänder haben v.a. am Sprunggelenk eine entscheidende Funktion. Bei akutem oder chronischen Abriß mancher dieser Bänder (v.a. am Sprunggelenk Außenknöchelbereich) ist deren Ersatz notwendig, um wieder eine stabile Funktion zu erwirken und Spätschäden vermeiden zu können. Das Band wird dabei mittels der Beinhaut des Wadenbeines - und nur, wenn sich diese als zu wenig stabil erweist, mittels einer Sehnenplastik - ersetzt. Damit dieses rekonstruierte Band einheilen kann, ist die postoperative Versorgung im Gips unerläßlich.
Ein weiteres wichtiges Band (Pfannenband bzw Lig. naviculocalcaneare) tritt beim erworbenen Plattfuß des Erwachsenen in Erscheinung. Bei chronischer Insuffizienz desselbigen ist es zu rekonstruieren, da ansonsten durch den Fußkollaps eine Abnützung aller Fußgelenke inklusive des Sprunggelenkes resultiert.
ZU DEN AM HÄUFIGSTEN DURCHGEFÜHRTEN BANDPLASTIKEN UND ERSATZOPERATIONEN ZÄHLEN:
- die Rekonstruktion der Sprunggelenksbänder am Außenknöchel
- der Ersatz der überdehnten/gerissenen Tibialis posterior Sehne
- die Rekonstruktion des Pfannenbandes zur Unterstützung des Fußgewölbes
- ein Tibialis posterior Sehnentransfer beim Lähmungs-Fallfuß